- Heckel
- Hẹckel,1) Erich, Maler und Grafiker, * Döbeln 31. 7. 1883, ✝ Hemmenhofen (heute zu Gaienhofen, Kreis Konstanz) 27. 1. 1970; studierte zunächst Architektur und bildete sich dann autodidaktisch zum Maler und Grafiker aus. 1905 gehörte er zu den Mitbegründern der Brücke in Dresden. Während des Ersten Weltkriegs war er als Sanitätssoldat in Flandern. 1949-55 lehrte er an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Heckels frühe Werke sind besonders von V. van Gogh beeinflusst. Sein zunehmend kantiger, in der Malerei stark farbiger Expressionismus bezog die Darstellung psychologischer Spannungen mit ein. In den 20er-Jahren ging er zu einer undramatischen, harmonisierenden Gestaltungsweise über (häufig Aquarelle), die in seinem Alterswerk ihren Höhepunkt erreichte. Zu seinen Themen gehörten Landschaften und Stadtansichten, Szenen aus der Welt der Artisten, Badende, Porträts und Stillleben. Als Grafiker trat Heckel mit Holzschnitten, Lithographien und Radierungen sowie mit Zeichnungen hervor. Zur Zeit des Nationalsozialismus galten seine Werke als »entartet«.Werke: Zirkus (1909; Stuttgart, Staatsgalerie); Der schlafende Pechstein (1910; München, Privatbesitz); Zwei Männer am Tisch (1912; Hamburg, Kunsthalle); Genesende, Triptychon (1912-13; Cambridge, Massachusetts, Busch-Reisinger-Museum); Badende an der Förde (1913; Museum Bochum, Kunstsammlung); Bergdorf (Fusio) (1925; Stuttgart, Galerie der Stadt); Clown vor dem Spiegel (1946; Essen, Museum Folkwang).E. H., hg. v. P. Vogt (1965);A. Henze: E. H. Leben u. Werk (1983);E. H. Zeichnungen, Aquarelle, hg. v. K. Gabler, Ausst.-Kat., 2 Bde. (1983);2) Johannes, Staats- und Kirchenrechtslehrer, * Kammerstein (bei Schwabach) 24. 11. 1889, ✝ Tübingen 15. 12. 1963; 1928 Professor in Bonn, seit 1934 in München; bedeutend besonders durch seine Forschungen zur Geschichte des evangelischen Kirchenrechts und der Rechtsbeziehungen zwischen Staat und Kirche.Werke: Initia iuris ecclesiastici Protestantium (1950); Lex charitatis (1953); Im Irrgarten der Zwei-Reiche-Lehre (1957).
Universal-Lexikon. 2012.